Aphrodite

 

Lange bevor sie nach Griechenland kam, war Aphrodite die uralte Muttergöttin der Inseln des östlichen Mittelmeerraumes. Sie war die Große Göttin der Liebe und des Verlangens. Der Name Aphrodite bedeutet "Schaumgeborene".

Vor sehr langer Zeit, so hieß es bei den alten Griechen, wurde der alte Himmelsgott Uranos entmannt. Seine Kinder, die wilden Titanen, schnitten ihm die Genitalien ab. An der Stelle wo sie niederfielen färbte sich das Meer rot. Der Penis gab einen letzten göttlichen Strahl von sich und Aphrodite wurde aus dem Schaum des Meeres geboren. Auf einer Muschelschale reitend erhob sie sich aus dem Meer. Als sie sich das Seewasser von den Locken schüttelte, verwandelten sich die fallenden Tropfen zu ihren Füssen in Perlen. Sie ließ sich zu der nächsten Insel treiben und landete auf Zypern. Die lieblichen Horen begrüßten, schminkten und salbten sie und blieben ihre ständigen Begleiterinnen.

Als die sinnenlustige Aphrodite in Griechenland ankam, versuchten die Griechen sie in der Ehe mit dem verkrüppelten Gott der Schmiedekunst Hephaistos zu bändigen. Doch mit dieser einen Beziehung gab sich Aphrodite nicht zufrieden. Freizügig verteilte sie ihre Gunst unter vielen göttlichen und sterblichen Männern und gebar zahlreiche Kinder. Ein Geliebter der Aphrodite war der attraktive Adonis. Es heißt, Aphrodite hätte sich in seine jugendliche Schönheit verliebt und ihn in einer Truhe versteckt. Diese gab sie der Göttin der Unterwelt Persephone zur Verwahrung. Diese wollte jedoch wissen was sie für einen Schatz hütete und späte in die Truhe. Von dem was sie da sah war sie so hingerissen, dass sie sich weigerte ihn zurückzugeben. Zeus wurde als Vermittler gerufen und er bestimmte, dass Adonis ein Drittel des Jahres bei Aphrodite, ein Drittel mit Persephone und Eines alleine verbringen sollte. Von da an wurde Adonis Jahr für Jahr bei der Jagt auf einen wilden Eber getötet, in die Unterwelt geschickt und wiedergeboren. So fügt sich die Geschichte von der Liebe der Göttin zu dem immer aufs Neue sterbende und wiedererschaffene Götterjüngling ein in den Reigen der uralten Mythen. Sie alle berichten von den Göttinnen (z.B. Inanna, Ishtar, Kybele) die die Liebe der Erde repräsentierten, die ständig neues Leben hervorbringt und unweigerlich wieder verschlingt.