Colleda

Colleda war die alte serbische Göttin der Wintersonnenwende. Wenn das Licht des Jahres allmählich verlosch, wurde ihr zu Ehren das zeremonielle Yug-Scheit verbrannt. Im Frühling, wenn das Tageslicht wiedergeboren wurde, gingen die Kinder von Haus zu Haus und baten um kleine Gaben für die nun "süße jungfräuliche Göttin". Colledas Anhänger schenkten ihnen süße Kuchen und dankten damit für die Wiederbelebung von Wachstum und Licht.

Figurine: gefunden in der Nähe von Priština, Serbien; 6500 Jahre alt

Majestätisch thront diese im Original 18,5 cm hohe Vinca-Statuette. Die Maske der Figur hat keinen Mund aber eine sehr kräftige Nase. Oberhalb und unterhalb der großen, mandelförmigen Augen sind Parallellinien eingeritzt. Durch die Löcher können Schnüre eingezogen werden. Sie trägt auf Bauch und Rücken eine Verzierung aus Mäander, Sparren und "Bürstenzeichen". Das Medaillon auf der Brust zeigt ihre hohe Position. Die Mäander waren ein Symbol für Wasser und weisen ebenso wie die mundlose Maske auf eine Darstellung der Vogelgöttin hin.